Notlandungen im Gebirge

FOCA SAND-2015-003

Anlass

Mitte Mai 2015 haben wir einen SAND zum Thema Flugvorbereitung für Flüge im Gebirge publiziert (FOCA SAND-2015-002).

Worauf ist zu achten und wie verhält man sich, wenn man nach einer Gletscherlandung nicht mehr wegkommt oder aus irgendeinem Grund zu einer Notlandung im Gebirge gezwungen wird? Nachfolgende Tipps sollen dabei helfen, sich richtig zu verhalten, damit die Auswirkungen dieser Situation auf die Crew und die Passagiere so klein wie möglich gehalten werden können.

Empfehlung

Eine seriöse Flugvorbereitung ist das A und O (siehe oben erwähnten SAND).

Eine der ersten Massnahmen nach einer Notlandung ist die Alarmierung der Rettungskräfte, entweder mittels Mobiltelefon, Funk oder durch die manuelle Auslösung des ELT.

Wer gut und richtig ausgerüstet ist, kann bei einer Notlandung im Gebirge besser mit der Situation umgehen. Auf jedem Flug im oder über dem Gebirge gehören folgende Ausrüstungsgegenstände:

  • Gutes Schuhwerk (z. B. Wanderschuhe)
  • Warme Kleidung (Pullover, Jacke)
  • Sonnenbrille
  • Mobiltelefon (mit vollem oder mit Reserve-Akku)

Zusätzlich empfehlen wir bei Gletscherlandungen Folgendes mitzuführen:

  • Schneegamaschen
  • Handschuhe
  • Warme Mütze
  • Skihose
  • Mehrzweck-Taschenmesser
  • Lawinenschaufel
  • Schneeschuhe
  • Seile
  • Wärmedecke
  • Erste Hilfe Material (Verbandsmaterial, Schmerzmittel etc.)
  • Proviant („Studentenfutter", Schokolade, Biskuits etc. und Getränke [1/2 Liter pro Person])

Auch eine mentale Vorbereitung ist wichtig (was kann passieren, wie kann ich damit umgehen etc.). Als Pilot ist man für seine Passagiere verantwortlich. Dies ist eine grosse Verantwortung und kann, je nach Situation (Nachteinbruch, Verletzte, Kälte, Wind, Schneefall usw.), Stress bedeuten. Als Verantwortlicher ist es wichtig, dass Sie Ruhe bewahren und sicher auftreten. Um möglicher (ansteckender) Panik der Passagiere vorzubeugen ist es von Vorteil, wenn diese beschäftigt werden können, zum Beispiel mit dem Bau eines Schneebiwaks (Iglu) oder sonstiger Massnahmen zum Schutz gegen Wind und Kälte. Dabei ist zu beachten, dass sich die Passagiere nicht zu weit vom Flugzeug/Helikopter entfernen.

Anmerkung

Zum Thema Notlandungen im Gebirge gibt es weiterführende Literatur. Informieren Sie sich auch bei Ihrem Flugbetrieb. Evtl. halten sie spezielle Unterlagen und Checklisten bereit, wie bei einem solchen Notfall gehandelt werden soll.

Quellenangaben:

  • Präsentation "Überleben im Gebirge", Air-Zermatt AG
  • Diverse Schulungsunterlagen "Gletscherflug"

Mit dieser BAZL-Publikation werden allfällige Revisionen und Neupublikationen zu dieser Thematik nicht sichergestellt.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Bundesamt für Zivilluftfahrt

Safety Risk Management
3003 Bern

srm@bazl.admin.ch

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