Massnahmen bei der Flugzeugtechnologie

Um was es geht

Verbrennungsmotoren in Flugzeugen erzeugen Lärm. Und Schadstoffe. Beides zu reduzieren, ist möglich. Aber: Es gibt Zielkonflikte. Weniger Stickoxide bedeutet weniger Treibstoffeffizienz. Und: Die Entwicklung neuer Antriebssysteme dauert lange. Es braucht deshalb langfristige Rahmenbedingungen. Dazu gehört etwa, die Kontrolle und Begrenzung der klimawirksamen Stickoxid- und Russemissionen (Nicht-CO2-Emissionen) Link im Reiseflug zu optimieren. Damit dies gelingt, arbeitet das BAZL in den internationalen Gremien aktiv mit.

Bereich Lärm

Weniger Lärm bedeutete in der Vergangenheit auch weniger Treibstoffbedarf. Dies stimmte so lange, wie die Propeller (Fantriebwerke) vergrössert werden konnten. Und die Ummantelung des Fans und die grosse Menge an Fanluft den lauten, heissen Abgasstrahl des Triebwerks immer besser abschirmen konnten. Grosse Propeller ermöglichen zwar den sparsamsten Antrieb. Eine Ummantelung der Propeller ist ab einer gewissen Grösse des Propellers jedoch nicht mehr möglich. Die Konsequenz: Die grossen Propeller erzeugen ein tiefes Brummen. Oder anders gesagt: Die Reduktionsmassnahmen für Treibstoff können zu Problemen beim Lärm. Für zukünftige Antriebe gilt deshalb, zwischen Schallemission und Treibstoffverbrauch abzuwägen.

Sinnvolle Rahmenbedingungen

Die Umweltnormen und weiteren Rahmenbedingungen sollen den Airlines bei Flottenerneuerungen einen Anreiz geben, Produkte auszuwählen, die im Gesamtpaket (CO2, Nicht-CO2 und Lärm) den besten Kompromiss bieten. Neben der CO2- und Lärmreduktion müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen auch Nicht-CO2-Emissionen einschliessen.

Die Luftfahrt arbeitet mit globalen und von der International Civil Aviation Organisation (ICAO) verabschiedeten Standards. Das BAZL engagiert sich im ICAO-Umweltkomitee und den entsprechenden Arbeitsgruppen. Die bisherigen Standards beziehen sich auf die Reduktion von Schadstoffen an Flughäfen und nicht direkt auf die Emissionen im Reiseflug. Bei den Nicht-CO2-Emissionen, die klimawirksam sind, braucht es deshalb einen zusätzlichen Fokus auf die Emissionen im Reiseflug. Das BAZL treibt entsprechende Arbeiten zur Reduktion von Nicht-CO2-Emissionen voran. So war das BAZL an der Entwicklung der Messung und Begrenzung von ausgestossenen Russpartikeln (PDF, 739 kB, 03.06.2019) massgeblich beteiligt. Methode und Grenzwerte werden heute als ICAO-Standards global umgesetzt. Das BAZL schlägt vor, die Standards zu erweitern, um Russpartikel im Reiseflug in Zukunft besser zu kontrollieren.

Dasselbe gilt für Stickoxid-Emissionen: Das BAZL arbeitet in der ICAO an der Entwicklung einer Erweiterung des Stickoxid-Standards mit. Das Ziel: Die Stickoxide im Reiseflug regulieren sowie international gültige Grenzwerte einführen. Die Begründung: Im Reiseflug fallen am meisten Stickoxide an. Um diese zu reduzieren, besteht im Reiseflug deshalb die grösste Hebelwirkung.

Letzte Änderung 19.06.2024

Zum Seitenanfang

https://www.bazl.admin.ch/content/bazl/de/home/themen/umwelt/klima/massnahmen/flugzeugtechnologie.html