Sicherheit
Der Begriff Sicherheit (Safety) umfasst alle Massnahmen, Prozesse und Informationen, die der sicheren Durchführung des zivilen Luftverkehrs dienen - auf Basis von ICAO und EASA Regelwerken. Dazu gehören das Sicherheits- und Risikomanagement, die Analyse von Gefahren und Risiken sowie der kontinuierliche Austausch sicherheitsrelevanter Erkenntnisse. Ein wichtiger Bestandteil sind die Meldekanäle: Ereignisse und Beobachtungen müssen dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) sowie je nach Ausgang des Ereignisses auch bei der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) gemeldet werden – eine zentrale Grundlage für das systematische Lernen aus Vorfällen.
Die Rubrik bietet zudem einen Überblick über das State Safety Programm der Schweiz, Sicherheitsinitiativen mit Fokus auf die General Aviation sowie über weitere Sicherheitsthemen wie zum Beispiel Laserblendungen und die Swiss Aviation Safety and Operations Conference (SASOC).
Safety unterscheidet sich klar von Security: Während Safety den Schutz vor unbeabsichtigten Fehlern, technischen Problemen oder betrieblichen Risiken behandelt, befasst sich Security mit dem Schutz vor absichtlichen unrechtmässigen Handlungen wie Sabotage oder Angriffen (auf den Bereich Cybersecurity/Information Security wird auf dieser Seite nicht explizit eingegangen; mehr zu diesem Thema befindet sich auf dieser Seite: EU-Verordnungen zur Informationssicherheit (Part-IS)).

State-Safety-Programm (SSP) der Schweiz
Das BAZL legt auf Grund der geltenden nationalen und internationalen Vorschriften die Rahmenbedingungen für eine sichere und nachhaltige Zivilluftfahrt in der Schweiz fest. Dazu gehört auch die Publikation eines Sicherheitsprogrammes, des State-Safety-Programms (SSP), gemäss den Vorgaben der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).

Sicherheits- und Risikomanagement
Das Sicherheits- und Risikomanagement (SRM) ist ein Lenkungs- und Kontrollinstrument, mit dem ein durchgehend hoher Sicherheitsstandard in den Schlüsselbereichen der Flugtechnik, des Flugbetriebs und der Infrastrukturen aufrechterhalten werden kann.

Meldekanäle
Alle unter Art. 4 der Verordnung (EU) Nr. 376/2014 fallenden Ereignisse, schwere Störungen und Unfälle von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen sind nach Art. 20 LFG innerhalb von 72 Stunden ab Kenntnisnahme über das Meldeportal an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zu melden. Das BAZL hat für die General Aviation (GA) einen Leitfaden zur Benutzung des Meldeportals erstellt.

Sicherheitsinitiativen
Auf staysafe.aero präsentiert das Bundesamt für Zivilluftfahrt seine wichtigsten Sicherheitsinitiativen im Bereich General Aviation zur Förderung einer sicheren Luftfahrt in der Schweiz. Ein zentrales Element sind die Safety Awareness Notification Data (SAND) – kurze, praxisorientierte Hinweise, die auf aktuelle Risiken oder sicherheitsrelevante Beobachtungen aufmerksam machen und Luftfahrtteilnehmer bei der Prävention unterstützen.

Sicherheitsthemen
Diese Seite bietet einen Überblick über sicherheitsrelevante Ereignisse in der Schweizer Zivilluftfahrt. Dazu gehören Unfälle und schwere Vorfälle, die wichtige Erkenntnisse für die Verbesserung der Flugsicherheit liefern. Ein spezieller Bereich sind Airprox-Meldungen, bei denen sich Luftfahrzeuge einander kritisch annähern und wertvolle Hinweise auf potenzielle Risikofaktoren im Luftraum geben. Ergänzend erläutert die Rubrik die Organisation und Abläufe des Search and Rescue (SAR)-Dienstes, der für die rasche Suche und Hilfeleistung bei vermissten oder in Not geratenen Luftfahrzeugen verantwortlich ist. Insgesamt vermittelt die Seite, wie diese Elemente gemeinsam zum hohen Sicherheitsniveau der Schweizer Luftfahrt beitragen.
Sicherheitsinitiativen

Empfehlungen (SAND)
Mit SAND (Safety Awareness Notification Data) bezeichnet das Bundesamt für Zivilluftfahrt sicherheitsrelevante Anleitungen und Empfehlungen an die Luftfahrtgemeinschaft.

Sicherheitsempfehlungen und -hinweise
Sicherheitsempfehlungen der SUST: Das BAZL nimmt StellungEin Beispiel: Zwei Flugzeuge kommen sich im Luftraum zu nahe; mehrmals in der gleichen Region. Ein zweites Beispiel: Ein Flugzeug stürzt ab. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht die Fälle. Tauchen Sicherheitsmängel auf, enthält der SUST-Schlussbericht Sicherheitsempfehlungen. Der Auftrag: Umsetzung prüfen und Sicherheitsdefizit vermindern.

BAZL Stay Safe
Safety Promotion für die allgemeine Luftfahrt
Sicherheitsthemen

Swiss Aviation Safety and Operations Conference SASOC
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt führte im Mai 2022 die erste Swiss Aviation Safety and Operations Conference (SASOC) durch, um den Informations- und Wissensaustausch innerhalb der Aviatikindustrie in der Schweiz zu fördern und zu gewährleisten.

Unfälle und schwere Vorfälle
Unfälle und schwere Vorfälle sind dem Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) auf dem schnellsten Wege zu melden; verpflichtet hierzu sind das beteiligte Luftfahrtpersonal, die Organe der Luftpolizei und die Ortsbehörden.

Annäherung von Luftfahrzeugen
Gemäss schweizerischer und internationaler Gesetzgebung müssen bestimmte Vorfälle in der Zivilluftfahrt, die mit den Flugsicherungsdiensten in Zusammenhang stehen, mit Hilfe des Formulars ATIR (Air Traffic Incident Report) dem BAZL und der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) gemeldet werden. Die Untersuchung der einzelnen Vorfälle ist die Kernaufgabe der Sicherheitsmanagement Systeme (SMS) der Luftfahrtakteure. Schwerwiegende Zwischenfälle (serious incidents) werden zusätzlich von der SUST untersucht.

Laserblendungen: gefährlich und illegal
Piloten werden immer wieder mit Laserquellen geblendet. Solche Blendungen sind illegal und können die Sicherheit des Luftverkehrs gefährden. Wer eine Attacke mit Laserquellen auf ein Luftfahrzeug verübt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
