Klimaschutz in der Luftfahrt: BAZL zeigt in Bericht Bedeutung nachhaltiger Treibstoffe auf

Bern, 15.12.2022 - Netto-Null fossile CO2-Emissionen aus dem Luftverkehr bis 2050: So lautet die nationale und internationale Zielsetzung der Flugbranche für den Klimaschutz. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es nachhaltige Flugtreibstoffe, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF). Dies legt das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) in einem Strategie-Bericht dar. Der soeben publizierte Bericht zeigt auf, wie sich die Entwicklung und der Einsatz von SAF in der Schweiz fördern lassen.

Die Luftfahrt trägt zur Erwärmung des globalen Klimas bei. 5,7 Mio. Tonnen an Treibhausgasen stiessen die Flugzeuge aus, die 2019 ab Flughäfen in der Schweiz gestartet sind. Diese Emissionen entsprechen rund 11 Prozent der Treibhausgase der Schweiz. Hinzu kommen Stoffe, die sich auf die Klimaerwärmung auswirken, die aber nicht zu den Treibhausgasen gehören, sogenannte Nicht-CO2-Emissionen. Die langfristige Klimastrategie der Schweiz sieht vor, alle Effekte, die zu einer weiteren Erwärmung des Klimas führen, bis 2050 möglichst zu beseitigen.

SAF zentral für Schweizer Klimaziele

Der Strategie-Bericht des BAZL ordnet die Bedeutung von SAF zur Erreichung der Klimaziele im Luftverkehr ein. So ist der Einsatz von SAF einer der vielversprechendsten Ansätze, um Auswirkung des Luftverkehrs auf das Klima zu senken. Neben fossilen CO2-Emissionen können damit auch Nicht-CO2-Emissionen stark reduziert werden. Schon mit der heutigen Flugzeugflotte und der Infrastruktur zum Betanken der Flugzeuge ist es möglich, SAF einzusetzen.

Für einen wachsenden SAF-Markt braucht es jedoch die richtigen Rahmenbedingungen: Einerseits sollen die Lieferanten von Flugtreibstoff in der Schweiz gesetzlich dazu verpflichtet werden, dem fossilen Kerosin SAF in zunehmenden Quoten beizumischen. Andererseits gilt es, die Entwicklung von SAF-Technologien zu fördern. Die vom Bundesrat Mitte September 2022 verabschiedete Botschaft zum revidierten CO2-Gesetz ab 2025 sieht diese beiden Instrumente vor. Die Vorlage befindet sich in der parlamentarischen Diskussion.

National und international auf der gleichen Linie

Auf der nationalen Ebene stellt sich die Luftfahrtbranche geschlossen hinter den Lösungsansatz mit nachhaltigen Flugtreibstoffen. Der Bericht betont dabei die Bedeutung eines europaweit koordinierten Vorgehens: So diskutiert die EU aktuell ebenfalls über die Verabschiedung einer SAF-Beimischpflicht.

Auch weltweit werden wichtige Schritte in Richtung einer umweltfreundlicheren Luftfahrt unternommen: An der Generalversammlung der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) diesen Oktober haben die Mitgliedsstaaten das Ziel von Netto-Null CO2-Emissionen aus dem Luftverkehr bis 2050 verabschiedet. Zum Erreichen dieses Ziels spielen die SAF ebenfalls eine zentrale Rolle.

SAF als Teil des Aktionsplans Nachhaltige Entwicklung

Die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundesrats sieht als eine Massnahme des Aktionsplans 2021–23 die Erarbeitung einer Strategie zur Entwicklung, Förderung und zum Einsatz von nachhaltigen Flugtreibstoffen vor. Das BAZL erarbeitete den entsprechenden Strategie-Bericht in Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Umwelt (BAFU) und für Energie (BFE) sowie der Luftfahrtbranche, vertreten durch den Dachverband Aerosuisse und Experten der Wissenschaft, darunter der ETH Zürich.


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Letzte Änderung 25.04.2022

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