Im Zuge der Sicherheitsuntersuchung über den schweren Vorfall des Verkehrsflugzeuges DO 328-100, HB-AEO, vom 7. Dezember 2015 am Flughafen Bern (LSZB), hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) ein Sicherheitsdefizit identifiziert und in ihrem Schlussbericht Nr. 2312 u. a. den Sicherheitshinweis SH Nr. 17 ausgesprochen.
Zielgruppe(n)
Flugbesatzungen, Ausbildungsverantwortliche der Flugbetriebsunternehmen
Sicherheitshinweis
Die Flugbetriebsunternehmen sollten die Flugbesatzungen darauf sensibilisieren, dass beim Rollen, speziell unter schlechten Sichtbedingungen, die Rollgeschwindigkeit anzupassen ist und die Handlungen im Cockpit auf das absolute Minimum zu beschränken sind. Für Arbeiten, die den closed loop unterbrechen, sollte das Flugzeug angehalten werden.
Sicherheitsdefizit
Am 7. Dezember 2015 rollte das Flugzeug HB-AEO, eine Dornier DO 328-100, um 18:04 UTC auf der Piste 32 (back track) zum Start auf der Piste 14, die zu diesem Zeitpunkt in Betrieb war. Der Flugverkehrsleiter übermittelte der Flugbesatzung
eine Sichtweite (Runway Visual Range – RVR) von 600 m. Die am Boden aufgemalte gelbe Linie beim Übergang vom Pistenende in den runway turn pad sah der Kommandant nicht. Diese Linie sollte ihn für den kommenden Richtungswechsel um 180° optisch führen. Beide Piloten sagten zudem aus, dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnten, die roten Lampen des Pistenendes wahrgenommen zu haben.
Als der Kommandant merkte, dass er die Orientierung entlang der Piste verloren hatte, begann er zu bremsen. Das Flugzeug kam unmittelbar nach dem runway turn pad im Gras zum Stillstand.
Während des Rollens auf der Piste entschied sich die Besatzung, für den Start die Sicherheitsgeschwindigkeiten für Vereisungsbedingungen (icing speeds) zu ermitteln. Dazu benutzte der Copilot den bordseitig mitgeführten Laptop der HB-AEO. Er teilte dabei dem Kommandanten mit, dass er nun nicht mehr nach draussen schauen würde. Der Kommandant setzte den Rollvorgang fort.
Letzte Änderung 04.07.2024
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