Um was es geht
Vogelschlag oder der Zusammenstoss mit einem Tier während des An- oder Abflugs kann am Flugzeug Schäden verursachen. Die Schäden können die Flugsicherheit gefährden.
Ein Beispiel
Ein Flugzeug stösst während des Starts mit einem Vogel zusammen. Der Vogel landet im Triebwerk. Kurz danach beginnt das Triebwerk ungewöhnlich zu vibrieren. Das Flugzeug kehrt zum Startflughafen zurück. Es stellt sich heraus: Die Turbine ist beschädigt. Der Flug muss annulliert werden. Die gute Nachricht für die Passagiere: Sie werden auf einen anderen Flug umgebucht.
Der Kommentar zu den Zahlen 2024
Auf Schweizer Flugplätzen und im Schweizer Luftraum ist die Zahl der Wildkollisionen von 2,8 Vorfällen im Jahr 2023 auf 3,3 pro 10 000 Flugbewegungen im Jahr 2024 gestiegen. In absoluten Zahlen wurden im letzten Jahr 388 Vorfälle registriert. Der Anstieg dieser Zahlen lässt sich mit dem veränderten Verhalten der Zugvögel erklären. Einige Studien erwähnen zudem, dass neue Flugzeuge grösser und leiser sind. Das macht es für die Vögel schwieriger, ihnen auszuweichen.
Etwa 95% der gemeldeten Vorfälle stammen aus dem kommerziellen Luftverkehr, 5% aus der Freizeitfliegerei. Die meisten Propellerflugzeuge fliegen langsam. Deshalb haben Kollisionen mit Vögeln in der Freizeitfliegerei tendenziell geringere Auswirkungen. Pilotinnen und Piloten und Vögel haben Zeit auszuweichen. Das ist bei den grösseren Verkehrsflugzeugen nicht der Fall. Die Fluggeschwindigkeit ist nicht der einzige Faktor, der die Schwere einer Kollision bestimmt. Auch die Grösse des Vogels ist entscheidend. Ein grosser Vogel kann schwere Schäden verursachen, selbst wenn das Flugzeug langsam fliegt. Die meisten Kollisionen 2024 hatten vernachlässigbare Auswirkungen; nur 5% führten zu Schäden am Flugzeug, weniger als 1% wurden als schwerwiegend eingestuft.
Über 90% der Kollisionen ereigneten sich innerhalb des Flugplatzgeländes, das heisst während des Anflugs, der Landung oder des Starts. Die restlichen 10% ereigneten sich während des Reiseflugs oder in einer anderen nicht identifizierten Flugphase. In mehr als 98% der Fälle waren Vögel beteiligt; 2% entfielen auf andere Wildtiere. Fast 75% der Kollisionen ereigneten sich zwischen dem zweiten und dritten Quartal des Jahres mit einem Höhepunkt im Juli mit 66 Zusammenstössen.
Letzte Änderung 12.05.2025