Personenunfälle bei Flügen mit Unterlast und Windenoperationen (Hoist Operation)

Um was es geht

Dem Helikopter wird an einer Transportleine Fracht angehängt – Unterlast genannt. Ein Unfall passiert: Die Unterlast verletzt eine Person.
Eine verletzte Person muss in schwierigem Gelände geborgen werden. Kann der Helikopter nicht nahe genug landen, benutzt die Rettungsmannschaft die Rettungswinde.

Zwei Beispiele

Ein Helikopter transportiert Gussrohre. Der Helikopter hat die Last bereits rund eineinhalb Meter angehoben. Da! Ein Rohr vom Stapel auf dem Boden löst sich. Es trifft einen Hilfsarbeiter am Kopf. Wie es dazu kam? Der Arbeiter war zuvor aufgefordert worden, die Rohre auf dem Stapel zu sichern. Er hat es nicht getan.
Eine Person verunfallt. Die Rettungswinde kommt zum Einsatz. Der Helikopterpilot und die Rettungsspezialistinnen schätzen das Risiko von herabstürzenden Steinen und Ästen ein. Der Pilot fliegt die Rettungsmannschaft zum Verletzten. Um das Risiko zu reduzieren, setzen sie die Winde ein. Da! Ein fingerdicker Ast bricht ab. Der Ast trifft eine Rettungsperson und verletzt sie.

Der Kommentar zu den Zahlen 2024

Bei Transporten mit Unterlasten oder dem Einsatz von Winden wurden 2024 zehn verletzte Personen gemeldet. Das sind klar mehr Unfälle als im Vergleich zu den vorherigen Jahren und dem Fünfjahresdurchschnitt von 6,2 Personen pro Jahr. Das Gefahrenpotential für die Personen am Boden wie Flughelfer, Bauarbeiter und Rettungspersonal ist relativ hoch. Bei Montagearbeiten und Rettungseinsätzen im unwegsamen Gelände ist das Risiko besonders gross – auch, wenn alle die persönliche Schutzausrüstung tragen, alle nicht involvierten Personen aus dem Gefahrenperimeter weggewiesen und alle Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Wichtig: Weiterbildung und Sensibilisierung. So am jährlich im Spätherbst stattfindenden Erfahrungsaustausch für Flughelferinnen und -helfer. Im Fokus: Gefahrensituationen richtig einschätzen und vermeiden. Empfehlenswert!

Letzte Änderung 12.05.2025

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