Kollision mit Wildtieren

Um was es geht

Vogelschlag oder der Zusammenstoss mit einem Tier während des An- oder Abflugs kann am Flugzeug Schäden verursachen. Die Schäden können die Flugsicherheit gefährden. Nur wenn die Tiersichtungen und Kadaverfunde eindeutig auf eine Kollision zurückgeführt werden können, werden sie als Kollision mit Wildtieren erfasst.

Ein Beispiel

Ein Flugzeug stösst während des Starts mit einem Vogel zusammen. Der Vogel landet im Triebwerk. Kurz danach beginnt das Triebwerk ungewöhnlich zu vibrieren. Das Flugzeug kehrt zum Startflughafen zurück. Es stellt sich heraus: Die Turbine ist beschädigt. Der Flug muss annulliert werden. Die gute Nachricht für die Passagiere: Sie werden auf einen anderen Flug umgebucht.

Der Kommentar zu den Zahlen 2023

Die Kollisionen mit Wildtieren nahmen zu: von 5,6 Vorfällen pro 10 000 Flugbewegungen im Jahr 2022 auf 6,0 im Jahr 2023. In Zahlen: 2019 gab es 734 (bisheriger Höchstwert), letztes Jahr 712 Vorfälle.

Nur 50% Prozent der Kollisionen fanden im Schweizer Luftraum statt, die andere Hälfte – sie wurden von Schweizer Betreibern gemeldet – im Ausland. Die meisten Meldungen (95%) betreffen den kommerziellen Luftverkehr, nur 5% die Freizeitfliegerei. Der Grund für die geringen Auswirkungen einer Kollision auf die Freizeitfliegerei: Die meisten Propellerflugzeuge sind langsam unterwegs. Studien zufolge haben sowohl Piloten und Pilotinnen sowie die Vögel Zeit auszuweichen. Die Fluggeschwindigkeit ist jedoch nicht der einzige Faktor, der für die Schwere eines Zusammenstosses ausschlaggebend ist. Auch ein grosser Vogel, der langsam fliegt, kann ernsthafte Folgen für die Sicherheit eines Flugzeugs haben. Bei den meisten Vorfällen 2023 hatte die Kollision vernachlässigbare Auswirkungen auf das Flugzeug. In weniger als 10% der Vorfälle führte die Kollision zu Schäden am Flugzeug; in weniger als 1% war der Vorfall schwerwiegend.

Die Kollisionen ereigneten sich auch 2023 zu über 80% innerhalb des Flugplatzgeländes, das heisst während des Anflugs, der Landung oder des Starts. Die restlichen 20% passierten im Reiseflug oder in einer unbekannten Flugphase. In mehr als 99% der Fälle waren Vögel beteiligt. Fast 70% der Kollisionen ereigneten sich zwischen Mai und Oktober, mit einem Höchstwert im Juli (128).

Letzte Änderung 12.02.2025

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