Fehler bei der Bewegung des Luftfahrzeugs auf dem Vorfeld/Rollweg (mit eigener Kraft)

Um was es geht

Bei Fehlern auf dem Vorfeld oder dem Rollweg weicht die Besatzung von den Rollregeln, den Verfahren oder den Freigaben ab. Das kann am Boden zu einer Beinahe-Kollision oder einer Kollision mit einem anderen Luftfahrzeug, einem Fahrzeug oder einem Hindernis führen.

Ein Beispiel

Ein Flugzeug gelangt auf den falschen Rollweg. Der Rollweg ist für das Flugzeug zu klein. Dann passiert’s: Die Flügelspitze stösst gegen einen Beleuchtungsmast.

Der Kommentar zu den Zahlen 2023

Mehr als 90% der gemeldeten Fälle ereigneten sich auf Schweizer Flugplätzen; 10% im Ausland und wurden von Schweizer Betreibern gemeldet. 60% der Fälle betrafen Verkehrsflugzeuge, die restlichen 40% die Freizeitfliegerei.

Bei den meisten Meldungen (etwa 85%) handelte es sich um eine Abweichung von den Rollregeln oder um Navigationsfehler. Die Auswirkungen auf die Sicherheit: oft keine oder nur gering. Die häufigste Ursache: Ein Missverständnis bei der erteilten Freigabe; ein Pilot verliert die Orientierung auf einem Flugplatz mit einem komplizierten Vorfeld- und Rollwegsystem. In wenigen Fällen (4%) waren schwierige Wetterverhältnisse die Ursache: die Sicht einschränkt, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Navigationsfehler passiert, erhöht.

Bei 10% der Vorfälle kollidierte ein Luftfahrzeug während des Rollens mit einem anderen Flugzeug, einem Fahrzeug oder einem anderen Hindernis. In der Freizeitfliegerei kommen solche Vorfälle häufig vor – leider. Ein Flugzeug rollt, nähert sich einem Gebäude oder Hindernis, ohne dass es auf dem Vorfeld Bodenmarkierung hat. Wenn die Pilotin oder der Pilot nicht aufmerksam genug sind, kann es leicht zur Kollision kommen.

2023 betrafen 5% der Vorfallsmeldungen Navigationsfehler oder -abweichungen, die zu falschen Manövern auf dem Vorfeld oder dem Rollweg führten – dies sowohl im kommerziellen Luftverkehr wie in der Freizeitfliegerei.
Bei insgesamt 12% der Meldungen zu Fehlern auf dem Vorfeld oder dem Rollweg handelte es sich um schwerwiegende Fälle.

Letzte Änderung 01.05.2024

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