Ungewöhnlicher Bodenkontakt und Überschiessen der Landebahn

Um was es geht

Windscherungen und Windböen, optische Täuschungen, thermische Aufwinde oder falschen Einschätzungen der Sinkgeschwindigkeit während der Landephase können zu einem ungewöhnlichen Kontakt mit der Landebahn führen. Sinkt das Flugzeug zu schnell, kann es in der Aufsetzphase zu Schäden am Fahrwerk kommen. Eine zu hohe Geschwindigkeit endet mit einem Überschiessen der Landebahn.

Ein Beispiel

Ein Flugzeug mit einem Heckspornrad gerät bei der Landung in eine Windböe. Der Wind drückt den linken Flügel und das Heck nach oben. Der Pilot versuchte zu korrigieren. Es gelingt. Aber: Während der Fluglehrer – er sitzt vorne – versucht, den Steuerknüppel zu ziehen, um das Heck nach unten zu bringen, drückt der Schüler auf dem Rücksitz den Knüppel nach vorne. Zudem übermässiges Bremsen: Das Flugzeug überschlägt sich.

Der Kommentar zu den Zahlen 2023

Die Freizeitfliegerei verzeichnete im vergangenen Jahr eine etwas höhere Zahl an ungewöhnlichen Pistenkontakten (+24%). Die Hauptursache: mangelhafte Ausbildung und fehlendes fliegerisches Können von Piloten in der Freizeitfliegerei. Insgesamt gab es fünf schwere Vorfälle; drei endeten mit einer Landebahnüberschiessung, Schäden an den Flügelspitzen oder Propellern. Zum Glück: keine Verletzten, keine Todesopfer.
Im kommerziellen Luftverkehr gab es keine Landebahnüberschiessung. Die Hauptprobleme hier: harte (19%) oder lange Landungen (78%) in 70 Fällen. Die Hauptursache: schwierige Wetterbedingungen wie Turbulenzen, Windscherungen und konvektiver Auftrieb während der Landephase.
 

Letzte Änderung 01.05.2024

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