GPS-Störung

Um was es geht

Der Flugbetrieb verwendet das GPS-Signal (Global Positioning System) für die Navigation und Positionsbestimmung. Das GPS empfängt Signale von einem Satelliten-Netzwerk auf der Erdumlaufbahn. Das Signal ermöglicht den Flugzeugen, ihre genaue geografische Position, Höhe und Geschwindigkeit zu bestimmen. Um diese Signale für militärische Zwecke in der Luft zu blockieren oder zu stören, kommen am Boden Geräte zur Frequenzübertragung zum Einsatz. GPS-Störungen treten vor allem nahe von geografischen Konfliktzonen auf – so in Osteuropa und im Nahen Osten.

Ein Beispiel

Ein Passagierflugzeug überfliegt den Nahen Osten. Plötzlich übermittelt das GPS eine fehlerhafte Position. Die Besatzung beschliesst, das GPS abzuschalten und den Flug mit anderen Funknavigationsgeräten fortzusetzen. Da kritische Systeme redundant, das heisst an Bord mehrfach vorhanden sind, hat dies keine negativen Folgen auf die Sicherheit des Flugs. Nach zehn Minuten ist das GPS-Signal zurück. Das Flugzeug nimmt die normale Navigation wieder auf.

Der Kommentar zu den Zahlen 2024

2024 gingen beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) rund 4000 Meldungen zu GPS-Störungen ein. In den letzten Jahren ist die Zahl stetig gestiegen (2020: 230 Meldungen). GPS-Störungen gelten als weltweit weit verbreitetes Problem. Rund 80% der Vorfälle ereigneten sich in Südosteuropa und im Nahen Osten. Sie betrafen Gebiete mit militärischen und politischen Konflikten. An Bord eines Linienflugzeugs gibt es eine Vielzahl an Funknavigationsgeräten. Deshalb haben GPS-Störungen generell keine nennenswerten Auswirkungen auf die Sicherheit. Der Fokus liegt zurzeit auf dem Spoofing, ein Phänomen, das sich 2024 ausbreitete und die Sicherheit an Bord beeinträchtigen könnte. Beim Spoofing kommt es zu einer Täuschung der GPS-Daten: falsche Daten sehen wie echte aus. In der Schweiz kam es zu vereinzelten Zwischenfällen ohne schwerwiegende Folgen. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) untersucht solche Fälle.
 

Letzte Änderung 12.05.2025

Zum Seitenanfang