Unruly Passengers: aufsässige, schwierige Passagiere

Um was es geht

Unruly Passengers sind Fluggäste, die sich gegenüber anderen Fluggästen oder der Besatzung aggressiv oder gewalttätig verhalten, das Flugzeug beschädigen oder am Flughafen randalieren. Sie gefährden die Sicherheit am Boden und in der Luft. Verantwortlich dafür sind meistens Alkohol, Drogen oder Arzneimittel. Anders erklärt: Unruly Passenger weigern sich, Anweisungen der Crew zu befolgen; sie legen den Sicherheitsgurt nicht an oder missachten das Rauch- oder Alkoholverbot. Sie fluchen, beschimpfen, drohen, verbreiten Falschmeldungen inklusive Bombendrohungen. Mögliche Folgen sind: Geldstrafen und Strafverfolgung, finanzielle Haftung für Kosten, die durch Verspätungen oder Umleitungen entstehen und schliesslich dauerhafte Flugverbote. Internationale Luftfahrtbehörden wie die International Civil Aviation Organization ICAO und die International Air Transport Association IATA kennen strenge Vorschriften für schwierige Passagieren; die Fluggesellschaften verfolgen eine Null-Toleranz-Politik.

Ein Beispiel

Ein Passagier wird beim Rauchen auf der Toilette erwischt. Das ist verboten. Das Kabinenpersonal weist ihn darauf hin und fragt ihn nach Personaldaten und Reisepass. Er verweigert die Auskunft. Seine Reaktion: sehr aggressiv und gewalttätig. Die Piloten informieren die Flugsicherung, dass bei der Ankunft im Zielflughafen die Polizei benötigt wird. Die Polizei nimmt den Passagier nach der Landung fest. Ihm drohen strafrechtliche Schritte und eine Busse.

Der Kommentar zu den Zahlen 2024

2024 verzeichnete die Meldestelle 1730 Vorfälle. In 432 Fällen meldeten Fluggesellschaften wie Swiss, Edelweiss, easyJet Switzerland, Helvetic Airways und Chair, dass sich Passagiere trotz Aufforderung weigerten, ihre Sicherheitsgurte anzulegen oder ihr Gepäck korrekt zu verstauen. Weiteres unangemessenes Verhalten umfasste verbale Auseinandersetzungen von Passagieren mit der Crew oder anderen Passagieren (360 Fälle), die Missachtung des Rauchverbots (308 Fälle), übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum (201 Fälle) und den unerlaubten Konsum von eigenem Alkohol (136). In fast 100 Fällen kam es zu Gewalt gegen die Flugbesatzung oder zwischen Passagieren. Weitere 80 Fälle betrafen Verstösse gegen die Vorschriften zum Tiertransport.

Im vergangenen Jahr verhängte das BAZL 142 Bussen gegen schwierige Passagiere. Die Bussen liegen zwischen 400 und 1000 Schweizer Franken. Eine Durchsetzung ist oft schwierig, da viele Passagiere nach ihrer Rückkehr ins Ausland schwer zu identifizieren sind.

Letzte Änderung 13.05.2025

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