Zusammenfassung

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) bearbeitete 2024 über 12 500 Meldungen zu Vorfällen – deutlich mehr als in früheren Jahren. Dies geht aus dem soeben publizierten Annual Safety Report hervor. Diese Meldungen dienen dazu, die Sicherheit am Boden und in der Luft stetig weiterzuentwickeln. Letztes Jahr gab es in der Schweiz einen Unfall mit Todesfolge in der kommerziellen Luftfahrt.


Rund 20% mehr gemeldete Vorfälle in der kommerziellen Luftfahrt und der Freizeitfliegerei, bedeutend mehr Vorfälle mit fluchenden, exzessiv trinkenden oder gewalttätigen Passagieren, 32% mehr Störungen auf der Start- oder Landebahn, 21% mehr Flugzeugbeschädigungen während der Bodenabfertigung, 40% mehr GPS-Störungen, 13% mehr Kollisionen mit Wildtieren, 8% mehr Verladefehler, 20% mehr Beinahezusammenstösse von Flugzeugen in der Luft, gleich viele Konflikte mit Drohnen, mehr Laserattacken, ein Unfall mit Todesfolge in der kommerziellen Luftfahrt, drei Unfälle mit insgesamt sechs Todesopfern in der Freizeitfliegerei, ein toter und ein schwer verletzter Helikopterpilot nach einer Kollision mit einem Kabel: So die Kürzestfassung der Vorfallstatistik 2024 in der Schweizer Zivilluftfahrt. Seit 2019 nehmen die Vorfallmeldungen zu. Die Hauptursachen: Die bessere Meldekultur, die Zunahme des kommerziellen Luftverkehrs auf das Vor-COVID-Niveau sowie mehr Konfliktregionen mit mehr grossflächig gestörten GPS-Signalen auf Flugzeugen.

Im Berichtsjahr 2024 bearbeitete das BAZL insgesamt 12 751 Vorfälle. Kategorisieren, analysieren und daraus Massnahmen definieren: Aus den eingegangenen Meldungen identifiziert das BAZL für die fünf Bereiche Flugplätze, Flugsicherung, Flugbetrieb, Helikopter und Flugtechnik die wichtigsten Ursachen und beurteilt sie nach dem Schweregrad.
Die Sicherheitskultur der zivilen Luftfahrt baut auf Erfahrungen von Pilotinnen und Piloten, Fluglotsinnen und Fluglotsen sowie dem Bodenpersonal auf. Von den gemeldeten sicherheitsrelevanten Vorfällen leitet das BAZL Präventionsmassnahmen ab und erarbeitet Empfehlungen.

Der Sicherheitsbereich Kollisionen hat höchste Priorität. Zentral ist dabei die Frage, welche Dienste und Technologien die Sicherheit im Luftraum erhöhen können. Zusammen mit der Aviatik-Branche erarbeitet das BAZL im Projekt Future Aviation Surveillance Services and Technologies (FASST-CH) Lösungen.

Seit mehr als zehn Jahren betreibt das BAZL zudem die Sicherheitskampagne Staysafe.aero im Bereich Freizeitfliegerei. Die Zielgruppe: Pilotinnen und Piloten sowie Akteure der Leichtaviatik. Über das Internet und die sozialen Medien veröffentlicht das BAZL wöchentlich neue Beiträge zu aktuellen sicherheitsrelevanten Themen.

Letzte Änderung 12.05.2025

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