Beinahekollision in der Luft (Airprox)

Um was es geht

Der Abstand zwischen Flugzeugen, deren Positionen und Geschwindigkeiten können so gering sein, dass die Sicherheit beeinträchtigt ist. Wenn diese Situation aus der Sicht eines Piloten oder des Flugsicherungspersonals eintrifft, sprechen sie von Beinahekollision oder Airprox. Kann ein Zusammenstoss nicht mehr verhindert werden, kommt es zur Kollision in der Luft – auch Mid-Air-Collision genannt.
Ob ein Konflikt im Luftraum als Airprox oder Verstoss gegen die minimale Trennungsdistanz – Separationsstandards Minima Infringement (SMI) genannt – gilt, hängt von zwei Kriterien ab: der Art des Luftraums sowie den Flugregeln (Instrumenten- und Sichtflugregeln, IFR und VFR), denen die beiden Flugzeuge unterliegen. Die Definitionen von Airprox und SMI sind unabhängig vom tatsächlichen oder vermeintlichen Konflikt.

Ein Beispiel

Eine Pilotin befindet sich mit ihren Passagieren in einem Sportflugzeug auf einem Alpenrundflug. Auf einmal: Ein Helikopter, der direkt auf sie zu fliegt. Im letzten Moment können die beiden Piloten einander ausweichen; sie fliegen in einem Abstand von zwanzig Metern aneinander vorbei.

Der Kommentar zu den Zahlen 2024

2024 meldeten Pilotinnen und Piloten sowie Flugsicherungsdienstleister insgesamt 88 Airprox-Vorfälle. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahl erneut gestiegen. Es gab jedoch weniger Vorfälle, bei denen die Sicherheit nicht gewährleistet war oder ein Kollisionsrisiko bestand. Die Konflikte zwischen den Pilotinnen und Piloten, die nach Instrumenten- und Sichtflugregeln (IFR und VFR) fliegen, sind um 8% zurückgegangen; im Verhältnis zu den IFR-Bewegungen in der Schweiz nahmen sie um 12% ab. Die meisten dieser Konflikte ereigneten sich im Mischverkehr der Luftraum-Klasse Echo (E). Das BAZL lanciert Ende 2025 eine Kampagne, um auf die geltenden Regeln im Luftraum Echo zu sensibilisieren.

Letzte Änderung 12.05.2025

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